Eine Sprachstörung umfasst die Bereiche Aussprache, Wortschatz, Grammatik und Sprachverständnis. Es können ein oder auch mehrere Bereiche in unterschiedlichem Ausmaß betroffen sein.

Bei einer Sprechstörung ist der motorische Sprechablauf gestört, welchem häufig motorische/muskuläre Defizite zugrunde liegen. Sie äußert sich durch Lautfehlbildungen oder -ersetzungen wie z.B. „Loller“ statt Roller.

Eine myofunktionelle Störung bezeichnet ein Muskelungleichgewicht im orofazialen Bereich. Meist ist die Zungen- und Lippenmuskulatur zu schwach und nicht selten liegt eine unphysiologische Zungenruhelage vor. Dies kann zu einem falschen Schluckmuster führen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Zahn- und Kieferstellung haben kann.

Als Redeflussstörungen werden Störungen im Sprechfluss wie Stottern oder Poltern bezeichnet. Beim Stottern können Laut-, Silben- und Wortwiederholungen, Dehnungen von Lauten und Blockierungen auftreten. Häufig werden diese durch sichtbare Anstrengungen im Hals-/Gesichtsbereich begleitet.

Ein Kind, das poltert, spricht meist sehr hastig und eher monoton. Dabei wird die Aussprache häufig undeutlich und Schwankungen im Sprechtempo können zu Stockungen und zu starken Beschleunigungen im Sprechablauf führen.

Bei einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung handelt es sich um eine Störung der auditiven Reizverarbeitung, d.h. der aufgenommene Hörreiz wird im Gehirn nicht richtig verarbeitet. Im Gegensatz dazu funktioniert das Gehör aber einwandfrei! Betroffene Kinder können z.B. ähnliche Laute weniger gut differenzieren und haben eine schlechtere auditive Aufmerksamkeit. Die AVWS führt häufig auch zu Problemen beim Lesen und/oder Schreiben lernen.

Kindliche Stimmstörungen kommen eher selten vor, aber genauso wie bei Erwachsenen, kann natürlich auch die Stimme der Kinder erkranken. Meist handelt es sich dann um eine funktionelle Stimmstörung, welche durch einen falschen Stimmgebrauch entsteht. Die Stimme klingt dann heiser und ist wenig belastbar.

Sprachentwicklungsstörungen können auch aufgrund von Hörstörungen auftreten. Daher ist es wichtig, dass auch schwerhörige Kinder, welche mit einem Hörgerät oder Cochlea Implantat versorgt sind, logopädisch betreut werden.